Vor den Veränderungen im Hessischen Ministerium der Justiz hatte die DJG mit der noch amtierenden Frau Staatsministerin Kühne-Hörmann einen Gesprächstermin vereinbart. Ihr Nachfolger Herr Staatsminister Prof. Dr. Roman Poseck, war so freundlich diesen Termin beizubehalten, so dass der geschäftsführende Vorstand sich am 13.06.2022 zum gegenseitigen Kennenlernen und offenen Austausch in der Landeshauptstadt einfand.
Hauptthema bildete das fehlende Personal in der Justiz, die Einführung der elektronischen Akte, die Ausbildung in allen Justizberufen sowie das „mobile Arbeiten“.
Innerhalb der Themenkreise stellte der Landesverband seine Ideen bzgl. einer Zusatzausbildung in den Bereichen Verwaltung und IT vor, die insbesondere die Berufsgruppen des mittleren Dienstes und der Justizfachangestellten betreffen soll, um hier weitere Tätigkeitszweige im Bereich der Verwaltung als auch in der IT zu eröffnen. Es ist der DJG ein besonderes Anliegen, dass die IT-Vorortbetreuer (VOB) gestärkt werden. Es ist davon auszugehen, dass im Hinblick auf die Einführung der eAkte mehr VOB gebraucht werden, als bisher eingesetzt sind. Die DJG, sieht hier die Notwendigkeit junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die hohen Anforderungen der Fachanwendungen, als auch dem damit verbundenen Administrationsaufwand mit einer entsprechenden Zusatzausbildung heranzuführen. Je weiter die Digitalisierung fortschreitet, wird in diesem Bereich gut geschultes und engagiertes Personal dringend benötigt, so der Landesvorsitzende Erwin Schmidt.
Aber auch im Verwaltungsbereich könnten viele Tätigkeiten auf den Bereich des mittleren Dienstes oder Justizfachangestellte übertragen werden, hierzu hat die DJG ein Konzept mit vielen Ideen zu Aufgabenübertragungen erarbeitet. Einerseits sollen mit diesen Maßnahmen fehlende Kapazitäten im Rechtspfleger-Bereich freigesetzt und andererseits Beförderungs- bzw. Höhergruppierungsmöglichkeiten geschaffen werden, was die Attraktivität der Justizberufe steigern soll.
Sowohl die Vertreter der DJG als auch der Justizminister waren sich darüber einig, dass bzgl. der Attraktivität aller Justiz-Berufe noch einiges getan werden muss, um den Kampf um besten Köpfe besonders im Rhein-Main-Gebiet nicht von vorneherein zu verlieren.
Der geschäftsführende Vorstand dankt Herrn Staatsminister Poseck für das freundliche, offene und konstruktive Gespräch, der Landesvorstand freut sich sehr über die Zusage, den Austausch im kommenden Herbst fortzuführen.