
„Das ist unfair!“ – Zwei Kinder stehen auf dem Spielplatz, beide wollen auf dieselbe Schaukel. Es wird gestritten, Tränen kullern, die Stimmung kippt. Doch nur wenige Minuten später sieht die Welt schon ganz anders aus: Die Schaukel wird geteilt, das Lachen kehrt zurück. Kinder sind erstaunlich konsequent, wenn es um Gerechtigkeit geht – und oft erstaunlich kreativ, wenn es darum geht, Lösungen zu finden.
Am 20. September, dem Weltkindertag, erinnern sie uns Erwachsene daran, wie wichtig Fairness, Schutz und gleiche Chancen sind. Es geht nicht nur um Süßigkeiten oder Schaukelzeiten – es geht um Rechte, die jedes Kind haben sollte.
Was Kinder uns über Gerechtigkeit lehren
Schon die Kleinsten haben ein feines Gespür dafür, wenn etwas nicht richtig läuft. „Alle müssen drankommen“ oder „Teilen ist fair“ – einfache Sätze, die große Wahrheiten enthalten.
Genau das treibt auch unsere Arbeit in der Justiz an: Niemand darf übersehen werden. Ob im Gerichtssaal oder im Arbeitsalltag – wir setzen uns dafür ein, dass Regeln eingehalten und Rechte geschützt werden.
Regeln als Fundament – auf dem Spielplatz wie am Arbeitsplatz in der Justiz
Ein Fußballspiel ohne Regeln? Chaos pur. Ebenso undenkbar wäre eine Gesellschaft ohne Gesetze. Regeln geben Halt – und sie schützen die Schwächeren. Als Justiz-Gewerkschaft übernehmen wir dabei eine Art „Schiedsrichterrolle“. Wir achten darauf, dass Fairness nicht nur ein schönes Ideal bleibt, sondern tatsächlich gelebt wird – für alle Beschäftigten in der Justiz.
Ein besonderer Feiertag in Thüringen
Ein Blick nach Thüringen zeigt, wie wichtig der Weltkindertag genommen werden kann: Dort ist er seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag – bislang einzigartig in Deutschland. Ein Tag, an dem bewusst die Kinder im Mittelpunkt stehen sollen. Familien bekommen Zeit füreinander, Kinderrechte werden sichtbarer, und der Gedanke von Fairness und Miteinander erhält zusätzlichen Raum.
Wäre es nicht wunderbar, wenn auch andere Bundesländer diesem Beispiel folgen würden? Gerade hier bei uns in Hessen wäre so ein Feiertag eine echte Bereicherung – für Kinder, für Eltern und für das gesellschaftliche Bewusstsein insgesamt.
Zukunft sichern heißt Kinder ernst nehmen
Der Weltkindertag macht uns deutlich: Jede Stimme zählt, auch die kleinste. Kinder zeigen uns, dass man manchmal laut werden muss, um gehört zu werden. Unsere Aufgabe ist es, diese Stimmen ernst zu nehmen – nicht nur am 20. September, sondern jeden Tag.
Auch unsere Gewerkschaftsarbeit folgt diesem Gedanken: Wir machen uns stark für die, die vielleicht alleine nicht laut genug wären. Wir geben Rückenwind, wo er gebraucht wird. Denn Gerechtigkeit darf man nicht auf später verschieben – sie beginnt hier und jetzt.
Und wer weiß: Vielleicht feiern wir auch in Hessen eines Tages ganz offiziell gemeinsam frei den Weltkindertag.