Erfurt – die Landeshauptstadt von Thüringen war vom 2. bis 5.Mai 2024 Ort der Arbeitstagung unserer Seniorengruppe.
Dass diese Stadt der jährliche Anziehungsmagnet auch für Touristen ist, konnten wir bereits bei unserer Ankunft auf dem Weg zum Evangelischen Augustinerkloster, in dem wir unsere „Zellen“ bezogen, feststellen. Hier lebte Luther einige Jahre als Mönch und las 1507 in der Augustinerkirche seine erste Messe.
In der Abgeschiedenheit des Klosters konnten wir ungestört tagen, viele Themen beraten, unsere Gedanken austauschen und unsere Leitbildvorstellungen zur DJG in Worten formulieren.
Unser Motto zum Leitbild lautet: Egal wer, was, wo oder wie alt Du bist, WIR sind für DICH da – DJG – eine starke Gemeinschaft!
Als eine wichtige Mission der DJG haben wir die Sichtbarkeit auf politischer Ebene formuliert und eine stärkere Präsenz im öffentlichen Leben. Dazu könnten durchaus auch die öffentlichrechtlichen Medien genutzt werden. Wir sind eine starke solidarische Gemeinschaft im respektvollen Miteinander mit Lebenserfahrung und Weitsicht!
Der dbb-Vorsitzende Frank Schönborn begrüßte uns sehr herzlich und berichtete über die Arbeit des Beamtenbundes Thüringen, über Erfolge und den teilweisen Schwierigkeiten bei der Umsetzung bestimmter Vorhaben. Dass unsere DJG-Bundes-Seniorengruppe die Landeshauptstadt Thüringen zur Arbeitstagung erwählt hatte, freute ihn besonders und war Anlass genug für uns eine Führung durch den Obersten Gerichtshof der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Arbeitsgerichtsbarkeit (BAG) über die Präsidentin zu ermöglichen.
Dafür gilt ihm unser besonderer Dank. Die Führung war nicht nur intensiv und umfangreich, sondern gab auch einen speziellen und ausführlichen Einblick in die Arbeit dieser Gerichtsbarkeit. Begleitet wurden wir von Sebastian Zitzmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden der DJG Thüringen.
Als besondere Wertschätzung empfand die Gruppe, dass der Vorsitzende der dbb Bundesseniorenvertretung, Dr. Horst-Günther Klitzing sich unseren Fragen zu den Aufgaben der Bundesseniorenvertretung allgemein und den Behandlungen unserer Anträge im Besonderen stellte. Er erläuterte, dass vor 11 Jahren beschlossen wurde, einen eigenen Fachbereich für die Senioren im dbb einzurichten, um auf diesem Wege den Fachgewerkschaften die Möglichkeit der Mitarbeit, des politischen Austausches und der Teilhabe zu ermöglichen.
Im Bereich der Gesundheitspolitik, die für uns in vielfacher Weise ein Thema von existenzieller Bedeutung ist, erklärte Dr. Klitzing, dass Gespräche mit dem Ministerium weitestgehend nicht zur Zufriedenheit des dbb verlaufen. Unsere Anträge an den Bundesseniorenkongress 2023 wurden allesamt angenommen, der derzeitige Bearbeitungsstand wurde zu jedem Antrag erläutert. Bei unserer Tagung standen auch die Wahlen einer/eines Vorsitzenden und deren/dessen Stellvertreter/Stellvertreterin an.
Wir haben einstimmig gewählt: Sabine Wenzel weiterhin zur Vorsitzenden und Rita Lorenzen zur stellvertretenden Vorsitzenden. Natürlich durfte auch in diesem kulturell interessanten Land ein Abstecher nach Weimar in die Stadt der Dichter, Denker und Komponisten nicht fehlen. Den Höhepunkt bildete die Führung durch die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit über 1,2 Mio Büchern, die zur Ausleihe und Benutzung zur Verfügung stehen.
Das historische Bibliotheksgebäude mit dem berühmten Rokokosaal geht über drei Geschosse und wurde durch den verheerenden Brand im Jahr 2004 stark beschädigt. Nach der Wiederherstellung dürfen pro Tag nur eine limitierte Anzahl an Besuchern diesen Saal besichtigen.
Wir waren angemeldet und durften besichtigen – es war sehr eindrucksvoll. Der Vorsitzende der DJG Thüringen, Ronny Mohr, begrüßte uns in Weimar und lud die Gruppe in das Residenzrestaurant zum Kaffeetrinken und zu Gesprächen ein.
Getreu dem Motto: Jung und Alt Zusammenhalt boten wir ihm unsere Unterstützung an, wenn er diese für erforderlich hält und auf unser gewerkschaftliches Wissen zurückgreifen möchte.
Im kommenden Jahr will sich die Fachgruppe in Rheinland-Pfalz zur Jahrestagung treffen.
Sabine Wenzel
Seniorenseminar „Rund um die Pflege – Erbe – Gesundheit“
Lange hatten wir auf dieses Seminar gewartet – endlich und dann wiederum kurzfristig konnten wir unsere Wünsche der dbb akademie vortragen und in Fulda anreisen.
Dort wurden wir nicht nur zuvorkommend empfangen, sondern zu unserer Freude auch als „Jugendseminar“ betitelt. Mit unserer seniorentypischen Frische und Wissbegier besuchten wir gleich am Anreisetag die „Osthessische Gesundheitsmesse“, die unter dem Motto stand „fit for life- gesund in jeder Lebensphase“.
Sehr viele unterschiedliche Aussteller darunter auch Krankenhäuser und Kureinrichtungen präsentierten sich und ihre Behandlungsvielfalt. Wir konnten uns über die eine breite Palette an Wege der Gesundheitsvorsorge, der Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten informieren und individuelle Gespräche mit Fachärzten führen.
Neben dem Hörtest, den Blutzucker – und Blutdruckwertebestimmungen wurde auch ein Lungentest angeboten, sowie Geräte zur körperlichen Fitness vorgestellt und Naturprodukte zum Verzehr gereicht. Sehr intensiv und komplex wurden die Themen „Rund um die Pflege“ behandelt, als da waren: Heilfürsorge, Beihilfe, Pflegestufen und ihre Voraussetzungen sowie Festlegungen, ausländische Pflegekräfte, Beratungshilfen und Vollmachten sowie der Kompaktkurs Demenz.
Ein großes Dankeschön an den Dozenten Jan Oliver Krzywanek vom dbb-bund, der geduldig auf unsere Fragen antwortete und sich auch dafür weiterhin zur Verfügung stellt. Dass es sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Erbschaft gibt und auch, wie man sich in besonderen Fällen davor schützen kann, war den meisten von uns bekannt.
Dozentin Uta Weise erläuterte nicht nur das formale Recht und seine Modernisierung, die Erbordnung nach dem Motto „Gut geht nach Blut“ sondern auch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Formulierung von Testamenten unter Beachtung der vorgeschriebenen Form und deren späteren Auswirkungen sowie die Fristen. Nicht zu unterschätzen und zu vernachlässigen ist das digitale Erbe.
Neu war die Information, dass erbrachte Pflegeleistungen aus der Erbmasse honoriert werden, wenn zuvor eine schriftliche Festlegung getroffen wurde und der Pflegegrad von mindestens Stufe II vorlag. Die Voraussetzungen zur Rückabwicklung von Grundstücken – ein besonderer Punkt unseres Seminars – wurden ausführlich besprochen.
Auch dieser Dozentin gilt unser herzlicher Dank, deren Vortrag lebhaft, aufschlussreich und unter aktiver Einbeziehung aller Anwesenden rasch verlief. Die Aus- und Bewertung der Teilnehmenden an diesem Seminar war insgesamt sehr positiv und beflügelt mich, auch im kommenden Jahr um die Möglichkeit zu weiteren Themen bei der Bundesleitung anzufragen.
Sabine Wenzel, Fachbereichsleiterin
Unsere Arbeitstagung 2023 zog uns nach MecklenburgVorpommern, in die schöne Hansestadt Stralsund, die uns mit strahlendem Sonnenschein begrüßte.
Viele Themenkomplexe hatten wir im Gepäck, die es zu bearbeiten galt. Selbstverständlich war unser Ziel diese in Anträge für den Bundesseniorenkongress, der im Oktober 2023 in Berlin stattfindet, zu formulieren, und damit zum Arbeitsbestandteil des künftigen Gremiums zu machen. Generell stellten wir die Ungleichbehandlung der Seniorinnen und Senioren beim Inflationsausgleich und bei angedachten Gesundheitsprüfungen der Fahrtauglichkeit fest sowie bei der Altersbegrenzung der Tätigkeit als Schöffinnen und Schöffen.
Wir sprachen über die Krankenhausreform und die lokal sehr unterschiedlichen öffentlichen Verkehrsbedingungen speziell im ländlichen Raum, über den vielerorts bis auf Null geschrumpften Servicebereich, der auf die Nutzung von digitalen Medien verweist und es damit vielen unseren Mitgliedern schwer macht, am gesellschaftlichen, kulturellen oder sonstigen BildungsGeschehen teilzuhaben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes steigen in Deutschland die Zahlen der Menschen im Renten- und Pensionsalter sowie die Lebenserwartungen zukünftig weiter stark.
Deshalb sollte besonders auf die Gesundheits- und Pflegefürsorge sowie auf mögliche gesundheitliche Einschränkungen bereits in jungen Jahren vorgesorgt werden. Eines interessanten und sehr informativen Gesprächs – Vortrag über viele Bereiche der Vorsorgemöglichkeiten und Neuerungen zur persönlichen Absicherung erfuhren wir durch den Geschäftsstellenleiter der debeka in Stralsund, Herrn Urbig. Dafür nochmals von hier, unseren herzlichen Dank. Übrigens: Informationsmaterial liegt in jeder Debeka-Dienststelle bereit.
Ein besonderes Erlebnis war die Führung durch die Justizvollzugsanstalt Stralsund durch den Anstaltsleiter, der über die Aufgaben, die Struktur und die Entwicklungsmöglichkeiten der Inhaftierten informierte. Wir hatten die Möglichkeit, nicht nur in einzelne unbelegte Zellen und die sogenannte „Ausnüchterungszelle“ zu sehen, sondern auch die Werkstätten und damit die Beschäftigungsmöglichkeiten der Insassen.
Sehr beeindruckend, mit welchem Engagement diese JVA geleitet wird. Natürlich streiften wir kurz das Amtsgericht und erfreuten uns ein paar Stunden an der Schönheit der Insel Hiddensee. Unser Dank gilt Bernd Kammermeier, dem Landesvorsitzenden der DJG, der uns herzlich in der Tagungsstätte begrüßte und natürlich Sonja Reich, die die Organisation unseres Aufenthalts in ihrer schönen Hansestadt so hervorragend organisiert hatte.
Im kommenden Jahr wollen wir unsere Tagung in Erfurt abhalten, der Stadt, die wir bereits zweimal aufsuchen wollten und jedes Mal wegen der Coronapandemie absagen mussten. Aber da ein Dritter Versuch erlaubt ist – riskieren wir ihn!
Sabine Wenzel
Vorsitzende Fachbereich
Ein interessantes gewerkschaftliches „Seniorenjahr“ 2022 liegt hinter uns, und auch dieses neue Jahr hält mehrere gewerkschaftliche Höhepunkte für uns bereit.
Zur schönen Tradition gehört unsere alljährlich im Mai durchzuführende Arbeitstagung, die uns in diesem Jahr in das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und in die Hansestadt Stralsund führt.
Die organisatorischen Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, die dankenswerterweise dieses Mal unser Mitglied Sonja Reich übernommen hat. Neben dem Gedanken- und Meinungsaustausch, dem Festlegen der gewerkschaftlichen Arbeitsausrichtung und Ziele für das laufende Jahr und zum Wohle unserer Senioren, findet auch stets die wertvolle persönliche Kontaktaufnahme und – pflege mit den hiesigen Gewerkschaftsfunktionären und Gewerkschaftsmitgliedern statt.
Diese Begegnungen bereichern unsere Arbeit und führen dazu, dass die Gewerkschaftsarbeit abwechslungsreich und interessant ist und dass Mitglieder, die das Seniorenalter erreichen, die Gewerkschaft nicht verlassen. Das ist jedenfalls unser Anliegen und unsere erneute Bitte an die Landesvorsitzenden, den entsprechenden Flyer der Zielgruppe zeitnah zugänglich zu machen.
2022 informierte sich die Seniorengruppe in der Landeshauptstadt Potsdam des Bundeslandes Brandenburg am Rande der Arbeitstagung über die Geschichte der ehemaligen Residenzstadt der Könige von Preußen bis hin zum „Potsdamer Abkommen“.
Wie bunt und abwechslungsreich gewerkschaftliche Arbeit sein kann, bewiesen wir auch, in dem wir einer Einladung der Seniorenvertreter des dbb Bremerhaven auf die Hochseeinsel Helgoland im August folgten. Spontan und gerne nutzten wir die Gelegenheit, mit den dortigen Senioren ins Gespräch zu kommen und pflegen diese Kontakte auch weiterhin. Der dbb Bundesgewerkschaftstages 2022 in Berlin machte das persönliche Kennenlernen zu einem Vertreter des Reservistenverbandes der Landesgruppe Bremen möglich, der sich freut, unsere Gruppe im Juni 2023 in Bremen begrüßen zu können, und um auch die Bremer Senioren kennenzulernen.
Ein interessantes Rahmenprogramm mit Weserschifffahrt und U-BootBunker „Valentin“ sind organisiert. Bremen – Wir kommen! An den Tagungen der DJG-Bund im Oktober in Königslutter, der Seniorenpolitischen Fachtagung im dbb Berlin und der Hauptversammlung der Bundesseniorenvertretung, ebenfalls im Oktober nahm ich teil.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren waren die Mitglieder der Bundesseniorenvertreter im Januar 2023 Gast bei der dbb Jahrestagung in Köln-Deutz. Diese Treffen sind zum Erfahrungsund Informationsaustausch sowie zur Verständigung untereinander äußerst wertvoll und wichtig, zumal durch den Föderalismus sehr unterschiedlich mit Senioren- Problemen umgegangen wird. Für dieses neue Jahr hoffe ich sehr, dass bei unseren Seniorenvertretern weiterhin die Lust und Freude am gewerkschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement in der Deutschen JustizGewerkschaft besteht und wir alle gesund, schwungvoll, ideenreich und aktiv bleiben.
Zum Jahresende 2022 erhielt ich die traurige Nachricht vom Ableben unseres langjährigen, gewerkschaftlich treuen und bis in hohe Alter aktiven Senior Gerhard Zieseniß In Ehrfurcht, mit Respekt und Hochachtung verneige ich mich vor seinem Andenken und vor seinen Leistungen. Von ihm habe ich den Fachbereich Senioren in der DJG-Bund übernommen, nachdem er mich darum bat. Es war mir eine Ehre und Verpflichtung zugleich. Persönlich habe ich Gerhard gleich nach der Wiedervereinigung 1990 kennen, schätzen und von ihm gelernt, was „streitbare“ Gewerkschaftsarbeit bedeutet.
Ein Terrain, das mir als neues Mitglied in der „DJG-Familie“ bis dahin fremd war. Ich habe zu ihm aufgeblickt, sein Rat und seine Erfahrungen waren mir wertvoll. Mit ihm verbinde ich die DJGSeniorenarbeit – er ist unvergessen!
Sabine Wenzel
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